schriftliche Stellungnahmen

schriftliche, arbeitsmedizinische Stellungnahmen – mit Augenmaß und medizinischer Verantwortung

Was ist eine Stellungnahme?

Eine arbeitsmedizinische Stellungnahme ist eine schriftliche Einschätzung zu medizinischen Fragestellungen im betrieblichen Kontext. Meist geht es dabei um die Einschätzung der Arbeitsfähigkeit, der Leistungsfähigkeit oder um die Möglichkeiten zur Wiedereingliederung eines Mitarbeiters nach längerer Erkrankung. Auch Fragen zur Gefährdungsbeurteilung, Tauglichkeit oder zu möglichen arbeitsplatzbezogenen Einschränkungen können Thema sein.

Wer beauftragt eine Stellungnahme – und warum?

In der Regel wird eine solche Stellungnahme vom Arbeitgeber angefragt. Gründe dafür können u. a. Unsicherheiten bei der Einsatzfähigkeit eines Mitarbeiters, häufige oder lange Krankheitszeiten, betriebliche Konflikte oder anstehende Wiedereingliederungen nach einer Langzeitkrankschreibung sein.

Welchen Zweck verfolgt eine Stellungnahme?

Ziel ist es, aus arbeitsmedizinischer Sicht Handlungssicherheit zu schaffen und gleichzeitig die gesundheitlichen Belange des Mitarbeiters zu wahren. Die Stellungnahme kann dazu beitragen, Missverständnisse zu klären, Möglichkeiten zur Unterstützung aufzuzeigen oder betriebliche Entscheidungen vorzubereiten.

Aber: Eine Stellungnahme ist nicht immer der beste Weg.

Als Facharzt für Arbeitsmedizin ist es mir wichtig zu betonen, dass schriftliche Stellungnahmen – trotz aller Sorgfalt – häufig missverstanden oder fehlinterpretiert werden können. Sprache ist nie ganz eindeutig, erst recht nicht, wenn medizinische Sachverhalte in einen betrieblichen Zusammenhang gebracht werden müssen. Die Gefahr der Bürokratisierung ist hoch – und manchmal wird dabei das eigentliche Ziel aus dem Blick verloren: eine vertrauensvolle, lösungsorientierte Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Mein Vorschlag: Kommunikation vor Bürokratie.

Statt gleich eine schriftliche Stellungnahme zu erstellen, kann ein gemeinsames Gespräch im Sinne des betrieblichen Wiedereingliederungsmanagements (BEM) oft zielführender sein. Im Rahmen eines kollegialen Austauschs zwischen Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Betriebsarzt lassen sich medizinische Aspekte besser einordnen, übersetzen und vermitteln, selbstverständlich unter strengen Wahren der Schweigepflicht gegenüber dem Arbeitnehmer als auch gegenüber dem Arbeitgeber. Das schafft Vertrauen – und bringt oft mehr Klarheit als jede schriftliche Formulierung.

Wenn Sie dennoch eine Stellungnahme wünschen:

Selbstverständlich bin ich bereit, im Einzelfall eine Stellungnahme für Sie zu erstellen. Bitte sprechen Sie mich dazu an – wir klären dann gemeinsam, ob dies in Ihrem konkreten Fall medizinisch sinnvoll und zielführend ist.

 

Stellungnahmen im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung

Neben personenbezogenen Themen gibt es auch arbeitsmedizinische Stellungnahmen im Zusammenhang mit der allgemeinen Gefährdungsbeurteilung. Hier geht es nicht um individuelle gesundheitliche Fragen, sondern um die allgemeine Gestaltung von Arbeitsplätzen, Arbeitsbedingungen und Arbeitsabläufen unter medizinischen Gesichtspunkten.

Solche Stellungnahmen können z. B. dazu dienen,

  • Arbeitsplatzanforderungen medizinisch zu bewerten,

  • den Einsatz technischer oder organisatorischer Schutzmaßnahmen zu unterstützen oder

  • besondere gesundheitliche Risiken fachlich nachvollziehbar zu begründen.

Derartige Stellungnahmen können sinnvoll und hilfreich sein. Sie dokumentieren, dass der Arbeitgeber seine Verantwortung im Arbeitsschutz ernst nimmt und bei komplexeren Fragestellungen (z.B. damals bei der Covid 19 Pandemie) die Expertise eines Arbeitsmediziners einholt. Sie können auch gegenüber Behörden (z.B. Bezirksregierung), Unfallversicherungsträgern, aber auch bei Zertifizierungs- und Auditverfahren ein klares Signal für Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein sein.

Gerne unterstütze ich Sie dabei, medizinisch fundierte Empfehlungen zu erarbeiten und schriftlich festzuhalten – damit Arbeitsplätze nicht nur den rechtlichen Anforderungen, sondern auch den gesundheitlichen Bedürfnissen Ihrer Mitarbeitenden gerecht werden.

 

Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.